Forensik III
Die Abteilung Forensische Psychiatrie III der LVR-Klinik Bedburg-Hau, umfasst die Stationen
- 27.1
- 27.2 (forensische Frauenstation)
- 38.1
- 38.2
Haus Schmelenheide, ein weiterführendes Haus mit kontinuierlicher therapeutischer Personalbesetzung. Haus 54, eine Geländewohngruppe (GWG) mit zwei offenen Stationen mit Wohngruppencharakter.
Die Abteilung hat den Auftrag, Patientinnen und Patienten, die im Rahmen einer erheblichen Substanzmittelmissbrauchsproblematik und Abhängigkeitserkrankung Straftaten begangen haben und aufgrund dessen in dem Maßregelvollzug § 64 StGB untergebracht wurden, zu behandeln.
Neben den Suchterkrankungen weist die Patientenklientel auch weitere und häufig zusätzliche anderweitige psychische Erkrankungen auf, was mit dem Fachbegriff Komorbidität bezeichnet wird.
Im Rahmen der angebotenen Therapiemaßnahmen wird das multifaktorielle Bedingungsgefüge der Suchtproblematik vor dem Hintergrund der individuellen Lebensentwicklung therapeutisch im multiprofessionellen Team bearbeitet.
Therapeutisches Ziel ist, die Patientinnen und Patienten zu einer sozialintegrierten, abstinenten und deliktfreien Lebensführung zu befähigen.
Behandlungsteam
Das multiprofessionelle Behandlungsteam setzt sich wie folgt zusammen:
- Ärztinnen und Ärzte
- Dipl.-Psycholginnen/Dipl.-Psychologen, M. S.c. Psychologinnen/Psychologen und Psychologische Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten
- Dipl.-Sozialarbeiterinnen/Dipl.-Sozialarbeiter und Pädagoginnen/Pädagogen
- Ergo-, Drama-, Kunst-, Sport- und MusiktherapeutInnen
- Pflege- und Erziehungsdienst
- Arbeitstherapeutinnen/Arbeitstherapeuten
Pflege
Der Pflege und Erziehungsdienst ist integrativer Bestandteil des Behandlungskonzeptes.
Unsere Pflegemaßnahmen erfolgen nach pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen und den Vorgaben des Landesbeauftragten für den Maßregelvollzug. Das Leitbild der LVR-Klinik Bedburg-Hau ist dabei verbindlicher Orientierungsrahmen. Die pflegerischen Teammitglieder begleiten Patientinnen und Patienten bei der individuellen Auseinandersetzung mit der Erkrankung sowie deren Auswirkungen auf den Alltag. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bedarf es einer professionellen Beziehungsarbeit auf Grundlage des Bezugspflegesystems.
"Jede/r Patient*In hat eine pflegerische Bezugsperson, die auf der Grundlage des Pflegeprozesses für die Einführung auf der Station und während des gesamten Aufenthalts dort im Rahmen einer unterstützenden Beziehung für eine zielgerichtete, der individuellen Situation angepasste, interdisziplinär abgesprochene Pflege des/r Patienten*Innen und für die Betreuung der Angehörigen verantwortlich ist."
Um unter Wahrung der professionellen Distanz eine vertrauensvolle Beziehungsarbeit gewährleisten zu können und die Reflexionsfähigkeit zu unterstützen, nutzen die pflegerischen Teammitglieder Möglichkeiten der Fallbesprechungen, Angebote regelmäßiger Supervisionen und die Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.
In der forensisch psychiatrischen Pflege übernehmen die Pflegenden neben der Sicherung der Patienten*Innen sozio- und milieutherapeutische Aufgaben und leisten Unterstützung in lebenspraktischen Bereichen. Häufig sind die pflegerischen Teammitglieder die ersten Ansprechpartner für die Patienten*Innen, zum Teil auch Vermittler zwischen den Patienten*Innen und den Teammitgliedern anderer Berufsgruppen. Darüber hinaus haben sie die Aufgabe, Regeln und Erfordernisse in der Alltagspraxis zu vertreten und dem/r Patienten*In verständlich zu machen. Zur Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung auf den Stationen ist auf die Einhaltung der Haus- und Stationsordnung zu achten, sie bilden den Rahmen für die Milieugestaltung. Die Patienteninnen und Patienten werden von den Pflegekräften aktiv an der Gestaltung des Alltags auf der Station beteiligt.
Kooperationspartner
Die Abteilung Forensik III arbeitet mit unterschiedlichen außerklinischen Einrichtungen und Institutionen zusammen wie z.B.:
- Zuständiges Gericht/Staatsanwaltschaften
- Führungsaufsichtsstelle
- Bewährungshilfe
- Gesetzliche Betreuung
- Sozialbehörden
- Übergangswohnheime
- Betreutes Wohnen
- Familienpflege
- Tagesstätten
- Beschützende Werkstätten
- Bundesagentur für Arbeit
- Kontakt- und Beratungsstellen
- Einrichtung der ambulanten Suchtkrankenhilfe
- Ausländerbehörde
- Volkshochschule
- Studienkreis
- AIDS-Hilfe
- Suchtberatungsstellen
- Drogenberatungsstellen