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Rundgang: Raum 1

Zur Geschichte der LVR-Klinik Bedburg-Hau (Raum 1)

Schwarz-Weiß-Foto: großes altes Gebäude mit einer Straße im Vordergrund und Bäumen im Hintergrund
Hauptverwaltung der LVR-Klinik Bedburg-Hau

Am 3. Juli 1912 wurde die "Rheinische Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Bedburg" mit einer Planbettenzahl von 2.200 Betten als 8. Anstalt der Rheinprovinz feierlich eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt waren die bereits bestehenden Heil- und Pflegeanstalten hoffnungslos überfüllt, so dass Bedburg neben Neuaufnahmen aus ihrem eigenen Aufnahmebezirk (die Kreise Kleve, Geldern, Rees, Wesel, Mühlheim, Hamborn, Dinslaken und Oberhausen) die Aufgabe hatte, einen Teil der chronisch kranken Patienten aus den bestehenden Anstalten der Rheinprovinz zu übernehmen. Bereits vor der eigentlichen Eröffnung der Anstalt wurden die ersten Krankengebäude jeweils nach ihrer Fertigstellung mit Kranken belegt. Am 10. Oktober1911 kamen die ersten Kranken, 100 Männer und 50 Frauen, aus der Rheinischen Prov. Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg nach Bedburg.

Versorgungseinrichtungen (Raum 1)

Schwarz-Weiß-Foto: großes Gebäude mit Lokomotive im Vordergrund
Kochküche
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In den Versorgungseinrichtungen wurde schon im Jahre 1912 eine große Anzahl von Patienten (ca. 60%) beschäftigt. Neben zweifellos vorhandenen therapeutischen Überlegungen dürfte die Verbilligung der Versorgung der Patienten hierfür maßgeblich gewesen sein. Die Klinik besaß und besitzt eine eigene Bäckerei, einen eigenen Schlachthof und eine Großküche für die Versorgung der Patienten und der Bediensteten.

Im Kessel- und Maschinenhaus wird die nötige Energie zur Beheizung der gesamten Klinik und der gesamte in der Klinik benötigte Strom erzeugt. Zum Zeitpunkt der Gründung der Klinik galt das Fernwärmenetz mit einer gesamten Leitungslänge von 5 km als das größte auf dem Kontinent. In Deutschland gab es zu diesem Zeitpunkt nur in Hamburg und in Dresden ein Femwärmenetz.

Krankengebäude (Raum 1)

Schwarz-Weiß-Foto: Haus mit Bäumen im Vordergrund
Aufnahmehaus
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Ursprünglich, d.h. bis 1912, wurden insgesamt 36 Krankengebäude mit einer Kapazität von damals 2.200 Betten gebaut. Damals ging man noch von einer strikten Trennung zwischen Frauen und Männern aus. Die beiden Bereiche, die Frauenseite und die Männerseite, waren durch eine tiefe Mulde, die sogenannte Geschlechtermulde, getrennt. Der damaligen Auffassung folgend verwirklichte man die als notwendig erachtete "Trennung der verschiedenen Krankenkategorien, der Ruhigen, der Unruhigen, der Siechen, der Verbrecher, der Beobachtungsbedürftigen, der an körperlichen oder ansteckenden Krankheiten Leidenden". Noch bis zum Jahre 1968 war das damalige Landeskrankenhaus Bedburg-Hau in eine Frauen- und eine Männerseite getrennt. Auf der Frauenseite waren bis zum Beginn des 1. Weltkrieges nur Pflegerinnen, auf der Männerseite nur Pfleger eingesetzt.

Behandlungsmethoden Anfang des 20. Jahrhunderts

Die wichtigsten Behandlungsmethoden waren in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts das Dauerbad, die Bettbehandlung und die Arbeitstherapie. Bei der Badbehandlung sollten unruhige Patienten 10 Stunden, teilweise tagelang, zur Beruhigung im (lau-)warmen Wasser liegen. Damit die Patienten nicht alleine aus der Wanne steigen konnten, wurden die Wannen teilweise mit Segeltüchern oder ausgeschnittenen Deckeln verschlossen. Im Sommer wurden die Wannenbäder bei schönem Wetter teilweise im Freien gegeben. Aus Protokollen von Besichtigungen der Anstalt geht hervor, dass täglich bis zu 50 Patienten mit dem Dauerbad behandelt wurden.

Der 1. Weltkrieg (Raum 1)

Schwarz-Weiß-Foto: Mann mit Hut, der über eine große Brücke läuft
Brücke über die Mulde
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Bis zum Beginn des 1. Weltkrieges erhöhte sich die Belegung der Klinik durch die Verlegung chronisch kranker Patienten ständig. Ende 1914 befanden sich in der für 2.200 Kranke gebauten Klinik bereits 1892 Patienten.

Anfangs war es sehr schwierig, geeignetes Pflegepersonal zu bekommen. Die Mehrzahl des Personals setzte sich daher aus Hilfskräften zusammen, die nie einen Geisteskranken gesehen hatten. Dennoch gelang es durch Neueinstellungen bis zum 1. Weltkrieg, das Pflegepersonal auf 150 Pfleger und 105 Pflegerinnen zu erhöhen.

Vor dem Krieg hatte die Anstaltsleitung auf der Männerseite grundsätzlich nur "gediente" Pfleger eingestellt. Das sollte sich bei Kriegsbeginn im Jahre 1914 als Fehler herausstellen. Bis zum Jahre 1915 wurde ein großer Teil der Pfleger, insgesamt 145, eingezogen. Somit wurde erst jetzt notwendig, auch auf der Männerseite die Patienten von Schwestern betreuen zu lassen.

Während des 1. Weltkrieges ist die Patientenzahl, wie überall in Deutschland, stärker zurückgegangen. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hatte die hohe Sterblichkeit der Patienten, hervorgerufen durch die schlechte Ernährungssituation und die während des Krieges sich ausbreitenden Epidemien wie Typhus und Tuberkulose. So starben allein während des Steckrübenwinters 1916 / 1917 ca. 20% der Patienten an den Folgen der einseitigen und Unterernährung. An Tuberkulose waren in den Jahren 1917 und 1918 jeweils mehr als 150 Todesfälle zu verzeichnen.

Während des 1. Weltkrieges wurde hier in der Klinik ein Militärlazarett eingerichtet, das vom Direktor der Anstalt Dr. Flügge geleitet wurde. Im Verlauf des Krieges wurden sämtliche Ärzte zum Militär einberufen und größtenteils sofort wieder an das Militärlazarett abberufen. Im November 1918, nach dem Ende des Krieges, war mitbedingt durch die Existenz des Militärlazaretts auch hier in der Klinik kurzzeitig ein Arbeiter- und Soldatenrat vorhanden.

Die Zeit der Weimarer Republik (1918 - 1933) (Raum 1)

Nach Beendigung des Krieges war die Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt durch die Besetzung des Rheinlands von einem großen Teil seines Einzugsgebietes abgetrennt. So stieg die Zahl der Kranken nur allmählich wieder an. Erst im Jahre 1925 überstieg die Zahl der Patienten wieder die Vorkriegsbelegung.

1924 wurde von der Provinzialverwaltung den Provinzial Heil- und Pflegeanstalten eine höhere Beschäftigung der Patienten nahegelegt. Nach dem Vorbild der vom Direktor Dr. Simon der Heil- und Pflegeanstalt Gütersloh praktizierten Arbeits- und Beschäftigungstherapie ist auch hier in der Klinik die Beschäftigung der Kranken erheblich ausgeweitet worden, sie erreichte aber nicht ganz den Stand von Gütersloh, wo fast 100% der nicht bettlägerigen Kranken beschäftigt wurden. Direktor Dr. Flügge legte damals Wert auf die Feststellung, dass die Anstalt in erster Linie ein Krankenhaus und keine Arbeitsanstalt sei. Dennoch wurden auch hier die Beschäftigungsmöglichkeiten für die Patienten soweit ausgebaut, dass es 1928 gelang, bis zu 80% der Patienten zu beschäftigen.

Das Dauerbad als Mittel zur Beruhigung der Kranken und die damals noch weit verbreitete Bettbehandlung wurden gleichzeitig auf das als medizinisch notwendig angesehene Maß reduziert. Tagsüber befanden sich nur noch die bettlägerig Kranken in den Schlafräumen. 1928 wurde in der Anstalt mit der Außenfürsorge begonnen. Ein älterer Oberarzt der Anstalt, Dr. Tödter, führte Hausbesuche bei den entlassenen Patienten durch und hielt Sprechstunden für geistig und seelisch gestörte Kranke ab. Dr. Tödter führte Kurse für die Fürsorgerinnen der Gesundheitsämter und karitativen Organisationen durch, um sie so auf den Umgang mit den Geisteskranken besser vorzubereiten.

In der Zeit der Weimarer Republik stieg im Rheinland die Zahl der Geisteskranken wieder an. Verlegungen aus den anderen Heil- und Pflegeanstalten des Rheinlandes fanden bis 1928 wieder im größeren Umfange statt. Schon bald wurde hier die bei der Gründung vorgesehene Planbettenzahl von 2.200 Betten erreicht und überschritten. Durch Neuorganisation der Stationen, d.h. ohne Neubau von Krankenhäusern, wurde 1926 die Planbettenzahl der Klinik auf 2.600 Betten erhöht. So stieg zum Beispiel die Planbettenzahl in den Häusern für "Sieche" damals von 84 auf 100 Betten an.

1933 - 1945 (Raum 1)

Schwarz-Weiß-Foto: ängstliches Gesicht, Hand und altes Auto in Stein gemeißelt
Mahnmal vor der Klinikkirche
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Während des Dritten Reiches wurde die Belegung der Klinik, vor allem durch Auflösung privater und karitativer Pflegeanstalten, noch einmal kräftig auf ca. 3.500 Betten im Jahre 1939 erhöht. Hierdurch mussten jetzt auch geistig Behinderte, die vorher in karitativen Einrichtungen betreut wurden, in Bedburg-Hau aufgenommen werden.

Sterilisierungen

Gleich mit Beginn der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" am 14.3.1933 verkündet. Auch in der Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau sind auf Grundlage dieses Gesetzes viele Patienten sterilisiert worden. In den heute noch vorhandenen Krankengeschichten aus dieser Zeit kann man einen Stempelabdruck mit den Eintragungen: "Erbkrank?", "Anzeige erstattet am", "Unfruchtbarmachung beschlossen am:", "Unfruchtbarmachung ausgeführt am:" sehen. Nach einer Übersicht aus dem Jahre 1936 wurde bei einem Bestand von 3.436 Patienten bei 2.509 Patienten Anzeige wegen Erbkrankheit gestellt. Bei 957 Patienten wurde die Sterilisierung beantragt. Nicht beantragt wurde die Sterilisierung bei Patienten, bei denen auf Dauer eine Unterbringung in einer Heil- und Pflegeanstalt vorgesehen war und bei Patienten, die auf Grund ihres Alters als nicht mehr fortpflanzungsfähig galten. Durchgeführt war die Sterilisierung bis zu diesem Zeitpunkt bereits bei 705 Kranken, teilweise direkt hier in der Anstalt Bedburg-Hau durch einen Arzt des St. Antonius-Hospitals Kleve.

Nach der damaligen Gesetzeslage durften Patienten, bei denen eine Anzeige wegen Erbkrankheit erstattet war, erst dann entlassen werden, wenn die Sterilisation durchgeführt worden war. Nur so ist es zu verstehen, dass Angehörige auf die Beschleunigung des Sterilisationsverfahrens drängten, um die Entlassung ihrer Angehörigen zu erreichen. Bis 1936 wurden von 705 sterilisierten Kranken insgesamt 183 Patienten entlassen.

Euthanasie

Die Euthanasie soll mit Krankenerschießungen in Pommern und Polen ab September 1939 begonnen haben. Die ersten 356 Patienten aus Bedburg-Hau wurden im September 1939 verlegt, um so Platz für ein Wehrmachtslazarett zu schaffen.

Im März 1940 begannen dann die in der Geschichte der Euthanasie einmaligen Massendeportationen aus Bedburg-Hau. Innerhalb von 4 Tagen wurden damals 1.632 Patienten verlegt. Hierdurch sollte Platz für ein Marinelazarett mit einer Kapazität von 2.000 Betten geschaffen werden. Von diesen 1.632 Patienten sind nach Eintragungen in unseren Aufnahmebüchern die 792 nach Grafeneck, Zwiefalten und Brandenburg deportierten Patienten alle ermordet worden.

Ab 1941 wurden für die Euthanasie sog. Zwischenanstalten eingerichtet. Von diesen Zwischenanstalten erfolgte dann der Weitertransport in die eigentlichen Tötungsanstalten. Für die Rheinprovinz war die Anstalt Galkhausen (heute Langenfeld) als Zwischenanstalt zuständig. Als Direktor für diese Zwischenanstalt wurde der damals in Bedburg-Hau tätige Oberarzt Dr. Dr. Josef Winkel am 31.5.1941 nach Galkhausen als Direktor abgeordnet. Zwischen dem 6. Mai 1941 und dem 27. August 1941 sind insgesamt 997 Patienten nach Galkhausen transportiert worden, 157 davon aus Bedburg-Hau. In die Tötungsanstalt Hadamar wurden aus Galkhausen bis zum 20. August 1941 insgesamt 870 Patienten abtransportiert.

Nachdem der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, im August 1941 in seinen Predigten die Euthanasie offen zur Sprache brachte und Anzeige gegen die Tötungen bei der Staatsanwaltschaft stellte, ordnete Hitler, vermutlich wegen des zunehmenden Widerstandes in der Bevölkerung, am 24. August 1941 die Einstellungen der Krankentötungen an. Daraufhin wurden die Transporte nach Hadamar eingestellt. Auch die aus Bedburg-Hau nach Galkhausen transportierten Patienten kamen nicht mehr nach Hadamar.

Der Euthanasiestop war jedoch nicht von langer Dauer, bereits ab Anfang 1942 war damit begonnen worden, neue Tötungsanstalten in den Ostgebieten einzurichten. Eine der größten Tötungsanstalten wurde Meseritz-Obrawalde. Ca. 16.000 Patienten sollen hier ermordet worden sein. Allein aus Galkhausen wurden im Jahre 1943 1.500 Patienten in die Tötungsanstalten der Ostgebiete verlegt. Auch aus Bedburg-Hau sind während dieser Zeit viele Kranke, größtenteils über den Umweg über andere Anstalten, nach Meseritz-Obrawalde gekommen und hier ermordet worden. Auch in Hadamar sind die Massentötungen von Geisteskranken (mit Medikamenten) ab August 1942 wieder aufgenommen worden.

Die während des Dritten Reiches durchgeführten Transporte von Patienten aus Bedburg-Hau können auf einer Wandtafel verfolgt werden. Es ist davon auszugehen, dass der größte Teil der damals deportierten Patienten ermordet wurde. Lediglich 135 Patienten im Jahre 1941 und vielleicht ca. 200 - 300 Patienten nach Beendigung des Krieges wurden nach Bedburg-Hau zurückverlegt.

Nur in der ersten Zeit des Krieges wurde die Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau über diese Tötungen informiert, da die verlegten Patienten in der Versorgung der Anstalt blieben. Alle Veränderungen (Verlegungen, Sterbefälle) wurden in den Aufnahmebüchern dokumentiert.

Kinder- und Jugendpsychiatrie (Raum 1)

Schwarz-Weiß-Foto: zweistöckiges Gebäude mit großer Glasfront
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Haus 47
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Nach der Gründung der Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau (1912) wurden hier zunächst nur Erwachsene untergebracht. Das änderte sich erst, als im 2. Weltkrieg 65 geistig behinderte Kinder vom Franz - Sales - Haus in Essen nach hier verlegt wurden. Zwei Pflegerinnen kamen aus Essen mit. Der Schulunterricht wurde von 3 Nonnen durchgeführt. 1947 konnten Schwestern und Kinder nach Essen zurückverlegt werden. Jetzt wurde eine Kinderstation mit vorerst 13 Kindern gegründet. Die Zahl der hier betreuten Kinder erhöhte sich schnell auf über 114 Kinder im Jahre 1949 auf 220 Kinder im Jahre 1956.

Fremdbelegungen durch klinikfremde Einrichtungen (Raum 1)

Schwarz-Weiß-Foto: großes Haus mit eingezäunten Garten
Lazarett
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Während des 2. Weltkrieges waren hier viele Krankengebäude durch ein Marinelazarett für 2.000 Patienten belegt worden. Nach Ende des Krieges wurden in diesen Häusern ca. 1.000 im Krieg verschleppte heimatlose Ausländer (Fremdarbeiter) untergebracht. Nachdem gegen Ende des Krieges die Strafvollzugsanstalt Kleve von Bomben getroffen wurde, wurde das Bewahrungshaus am 20.4.1945 geräumt und zunächst von der englischen Besatzungsmacht und später durch das Justizministerium als Gefängnis genutzt. Erst im Jahre 1951, nach der Neueinrichtung der JVA in Kleve, erfolgte die Rückgabe des Bewahrungshauses an die Klinik. Auch die Kreisverwaltung war nach Ende des Krieges mehrere Jahre in 2 Krankengebäuden der Klinik untergebracht. Noch im Jahre 1950 waren so von den 36 im Jahre 1912 gebauten Krankengebäuden noch 22 Gebäude durch klinikfremde Einrichtungen genutzt. Bis 1956 erfolgte die Rückgabe aller Gebäude an die damalige Landesheilanstalt Bedburg-Hau. Nach der Rückgabe der Gebäude steigerte sich die Belegung der Klinik wieder allmählich auf das Vorkriegsniveau.

Bis April 1957 erhöhte sich durch, Neuaufnahmen und Verlegungen aus den anderen Landesheilanstalten die Belegung wieder auf 2.693 Patienten. Bis 1972 wurde dann der bisherige Höchststand mit 3.750 Patienten erreicht. Erst in den Achtziger Jahren sollte es gelingen, den Bestand stärker abzubauen und damit die Unterbringungssituation für die Patienten wieder zu verbessern.

Gründung der Krankenpflegeschule 1957 (Raum 1)

Schwarz-Weiß-Foto: einstöckiges Flachdachhaus mit großer Glasfront und Bäumen im Hintergrund
Krankenpflegeschule
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Bis zum Ende des 2.Weltkrieges war die Geisteskrankenpflege von der normalen Krankenpflege gesetzlich getrennt. Erst nach Kriegsende wurde die Geisteskrankenpflege mit der normalen Krankenpflege gesetzlich gleichgestellt. Die Geisteskrankenpflege wurde zu einem Teilgebiet der Krankenpflege. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, auch in Bedburg-Hau eine Krankenpflegeschule zu gründen. Die Krankenpflegeschule nahm am 1. Juli 1957 den Unterricht auf. Der erste Kurs legte am 19. und 20. Februar 1959 sein Staatsexamen ab. Bis heute haben rund 1.550 Schwestern und Pfleger das Staatsexamen bestanden. Gegenwärtig (2001) besuchen ca. 60 Auszubildende die Krankenpflegeschule.

Aufbau einer eigenen Beschäftigungstherapie (Raum 1)

Schwarz-Weiß-Foto: Frauen, die an Tischen sitzen und Stoffe flicken
Flickzimmer
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Bis 1969 wurde die Arbeits- und Beschäftigungstherapie von den Pflegern und Schwestem durchgeführt. Erst dann wurde damit begonnen, eine eigene Beschäftigungstherapie mit ausgebildeten Therapeuten aufzubauen. Viele der Pfleger und Schwestern, die schon vorher in der Arbeitstherapie tätig waren, ließen sich in der Folgezeit zum Arbeits- oder Beschäftigungstherapeuten aus- und fortbilden.

Öffentlicher Nahverkehr (Raum 1)

Die Anbindung an den Zugverkehr zwischen Kleve und Krefeld wurde durch den Bau des Bahnhofs Bedburg-Hau bereits 1912 erreicht. In der Nachkriegszeit verkehrte in Kleve noch eine Straßenbahn, die bis zum Haupteingang der Klinik an der Peter-Eich-Straße fuhr. Etwa um 1963 wurde der Straßenbahnverkehr eingestellt und durch eine Buslinie ersetzt.

Wohnungen für Beamte und Angestellte (Raum 1)

Schwarz-Weiß-Foto: drei gleiche Häuser mit großem Gemüsegarten im Vordergrund
Wohnungen für Ärzte
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Bei dem Bau der Anstalt ging man davon aus, dass für die Versorgung der Kranken und die Verwaltung der Anstalt insgesamt 426 Beamte und Bedienstete erforderlich wären. Für diese Beamten und Angestellten hielt man es damals nicht für möglich, in der näheren Umgebung Wohnungen in ausreichender Zahl zu finden. Es wurden daher beim Bau der Anstalt insgesamt 64 Wohnungen für verheiratete Beamte und Angestellte gebaut.

Die Tagesräume

Die Tagesräume dienten neben ihrer Funktion als Speiseraum in den Häusern der Frauen auch als Flickzimmer.

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